Private Krankenversicherung
In sich wandelnder Versicherungslandschaft und bei häufig wechselnder Gesetzeslage ist es sinnvoll, über seine Krankenversicherung nachzudenken. Auch ist zu prüfen, ob der Wechsel zu einer privaten Krankenversicherung eine Alternative darstellt.
Eine private Krankenversicherung baut ihren Schutz nach einem Baukastensystem auf. Verschiedene Wahltarife für kombinierbare Leistungen sind möglich. Für die ambulante Behandlung sind Arztkosten, Medikamente und Heilmittel versichert. Hier ist zu überlegen, ob man Leistungen durch Psychotherapeuten und Heilpraktiker oder weitergehende Zahnbehandlung wirklich braucht.
Für eine stationäre Versorgung stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit eines Einbettzimmers. Es lohnt sich vor Abschluss unbedingt ein umfassender Preis- und Leistungsvergleich.
Dies schont nicht nur das Budget, sondern schützt vor bösen Überraschungen: Billiganbieter locken mit niedrigen Tarifen, die sich bei genauerem Hinsehen später als unattraktiv herausstellen. Viele Leistungen, etwa Psychotherapie, werden gar nicht übernommen. Wenn man jung in eine private Krankenversicherung eintritt, kommt man eventuell zum Schluss, so etwas auch nicht zu brauchen. Diese Einschätzung des eigenen Bedarfs kann sich im Laufe von Jahren oder Jahrzehnten aber ändern. Auch Hilfsmittel wie Brillen und Hörgeräte, an die man als junger Mensch zunächst auch nicht denkt, werden bei manchen Anbietern nur zu einem sehr geringen Teil bezuschusst. Bei günstigen Tarifen ist die freie Arztwahl eingeschränkt, vor dem Gang zum Facharzt ist hier die Konsultation des Hausarztes vorgeschrieben.
Es ist sinnvoll, sich die grundlegenden Merkmale klarzumachen, die gesetzliche und private Krankenversicherung unterscheiden. Für junge Alleinstehende ist zunächst der häufig deutlich niedrige Beitrag ein Argument für die private Krankenversicherung. Vor Aufnahme erfolgt im Gegensatz zur gesetzlichen Krankenversicherung eine umfassende Gesundheitsprüfung. Je länger die private Krankenversicherung läuft, umso höher steigt der Beitrag im Regelfall. Wenn das Einkommen nicht mitsteigt, bleibt nur der Schritt, Leistungen zu reduzieren oder in einen niedrigen Tarif zu wechseln. Die privaten Krankenversicherungen versuchen auch, durch Prämienrückerstattung einen Anreiz für eigenverantwortliche Gesundheitsfürsorge zu schaffen. Natürlich steigen bisweilen auch die Beiträge der gesetzlichen Krankenversicherung. Hier sind aber Kinder und Partner ohne Einkommen kostenfrei mitversichert, die sonst einzeln privat versichert werden müssten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für Versicherte mit Familie und mittlerem Einkommen die gesetzliche Krankenversicherung, eventuell in Kombination mit privater Zusatzversicherung, sinnvoll ist.
Für junge, alleinstehende Besserverdiener kann die private Krankenversicherung eine sinnvolle Alternative sein.