Magisches Dreieck
Von einem Magischen Dreieck (englisch: „triple constraint“) spricht man in der Wirtschaft und im speziellen beim Projektmanagement immer dann, wenn es genau drei verschieden ausgeprägte Anforderungsebenen gibt, die für das Endergebnis bestimmend sind und welche miteinander in direkter Konkurrenz stehen, da sie die selben Ressourcen verbrauchen.
Ein klassisches Magisches Dreieck, das häufig in der Praxis vorkommt, wird durch die folgenden drei Parameter an seinen Ecken repräsentiert: Zeit – Geld – Projektumfang. Zieht man an einer Ecke dieses Dreiecks an, verschiebt sich das Verhältnis der Seiten entsprechend zueinander. Beispielsweise kann man die Qualität eines neuen Produktes dadurch steigern, dass man mehr Zeit in seine Entwicklung investiert. Dies hat aber zwangsläufig auch einen Anstieg der Entwicklungskosten zur Folge.
Gerade bei grossen Projekten, wie beispielsweise dem Bau einer Brücke, stellt es eine der Hauptaufgaben für das Projektmanagement dar, die Anforderungen eines anderen Magischen Dreiecks, das sich durch die drei Dimensionen Material – Geld – Qualität aufspannt, in ein vernünftiges und ausgewogenes Gleichgewicht zu bringen. Bereits während der ersten Planungen muss dabei die Qualität (mindestens geforderte Belastbarkeit, Spannweite, Lebensdauer etc.) des zukünftigen Bauwerks, etwa anhand der Erstellung eines Pflichtenheftes, definiert werden. Um diese Qualität sicherstellen zu können, muss die Brücke entsprechend dimensioniert sein, das heisst es müssen bestimmte Mengen von Material in der richtigen Statik verbaut werden. Durch eine generelle Überdimensionierung des Bauwerks, d. h. man würde es einfach grösser als unbedingt nötig bauen, könnte man zwar alle qualitativen Anforderungen problemlos gewährleisten, aber ein gesteigerter Materialverbrauch würde natürlich zu einem enormen Anstieg der Baukosten führen und die Effizienz des Projektmanagements in berechtigte Kritik bringen.