Inmitten globaler Energieunsicherheit hat Indien seine Ölimporte aus den Vereinigten Staaten um über 50 Prozent erhöht. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten ist die USA damit unter den drei größten Öl-Lieferanten des Landes. Möglich wurde dies durch attraktive Lieferbedingungen, aber auch durch die zunehmende Distanz Indiens zu russischen und iranischen Energielieferanten. Die USA wiederum sichern sich damit geopolitisch wichtigen Einfluss in Südasien und stärken ihre wirtschaftliche Präsenz im Pazifikraum.
Indiens Ölminister betonte, dass man sich “strategisch diversifizieren” wolle. Die USA lobten Indien als “verlässlichen Partner für Energie und Sicherheit”. Gleichzeitig verärgern diese Entwicklungen Moskau und Teheran, die damit wichtige Marktanteile verlieren. Die geopolitische Dimension dieser Verschiebung ist immens: Nicht nur wird Indien damit energiewirtschaftlich neu aufgestellt – auch die westliche Allianz gewinnt in einem der wichtigsten asiatischen Märkte an Gewicht.
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