Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem jüngsten Bericht eine ernstzunehmende Warnung ausgesprochen: Die politische Einflussnahme auf Notenbanken nimmt weltweit zu – insbesondere in Ländern mit wirtschaftlichen Problemen, hohen Inflationsraten und instabilen Währungen. Der Bericht nennt explizit die Türkei, Nigeria, Ägypten und Argentinien als Beispiele, wo Regierungsvertreter Notenbankentscheide zunehmend unter politischen Druck setzen, um kurzfristige wirtschaftliche Effekte wie niedrigere Zinsen oder expansive Kreditvergabe zu erzwingen.
Langfristig, so der IWF, führt diese Praxis zu einem massiven Vertrauensverlust in die Institutionen, Kapitalabflüssen und einer Entankerung der Inflationserwartungen. Die Folge: schwächere Währungen, steigende Importpreise und sinkende Lebensstandards. Auch in entwickelten Volkswirtschaften wie den USA oder Großbritannien seien erste Tendenzen in politischen Kreisen erkennbar, das Mandat unabhängiger Zentralbanken infrage zu stellen – oft im Kontext populistischer Wahlkämpfe. Der IWF ruft die internationalen Gremien auf, die Zentralbankautonomie als Fundament wirtschaftlicher Ordnung zu schützen.
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